Digital Urban Health

In Verbindung mit Smart Data und künstlicher Intelligenz eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten in der Gestaltung lebensweltlicher Infrastrukturen in Ballungsräumen.

Dies gilt für eine planvoll angelegte daten- und wissensbasierte Entwicklung urbaner Systeme wie auch mit Blick auf deren individuelle und sozial eingebettete Nutzung. Auch im Gesundheitswesen ist die Digitalisierung zwar im Vormarsch, leidet aber – gerade in Deutschland – darunter, dass eine systematische Nutzung gesundheitsrelevanter Daten unter Berücksichtigung individueller und sozialer Arbeits- und Lebenswelten noch in weiter Ferne zu liegen scheint. In besonderem Maße gilt dies für die strukturierte Entwicklung regionaler Versorgungsräume, der bislang wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde.

Angesichts realer Herausforderungen wird dies für ländliche Räume zunehmend als Problem erkannt, ist aber auch für urbane Regionen relevant. Denn „Gesundheit“ bzw. Urban Health ist eines der überragenden lebensweltlichen und infrastrukturellen Entwicklungsfelder städtischer Gemeinschaften und Agglomerationen, so auch des Ruhrgebietes. Es umfasst die gesundheitliche Wirkung urbaner Arbeits- und Lebensräume wie auch regionale Mechanismen der Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung.

Von besonderer Bedeutung sind für Ballungsräume typische soziodemografische Kontexte (v.a. in Bezug auf ethnische Hintergründe, familiäre Verhältnisse und soziale Ungleichheiten), die sich in Verbindung mit Ressourcen, Bildungsständen, Handlungskompetenzen sowie Lebens- und Verhaltensweisen auf den Gesundheitszustand und die Versorgungssituation der Bevölkerung auswirken.